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Der Österreichische Deutschlanghaarklub ( ÖDLK )

Historisches:

Bereits im Jahre 1879 wurden an Hand der besten Rassevertreter die Rassekennzeichen für den Deutschlanghaar festgelegt. Seit dieser Zeit wurde auch eine mehr oder weniger gezielte Zucht betrieben.

Alle deutschlanghaarigen Vorstehhunde gehen auf 5 Stämme zurück. Vier dieser Stämme sind nach dem Namen ihres Stammvaters benannt. Es sind dies der DON-Stamm, der JOB-Stamm und der ROLAND-Stamm. Diese drei Stämme sind braune Stämme. Der vierte Stamm ist der MYLORD-Stamm (nach ihm wurde der Rassestandard festgelegt), ein Schimmelstamm. Der fünfte Stamm – der Kalksteiner-Stamm  – ist ebenfalls ein Schimmelstamm.

Mitte der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurden die über das ganze Gebiet der Monarchie verstreuten Langhaarzüchter in einem sehr losen Verein zusammengefasst. Initiator dieses Zusammenschlusses war Hans Bokornie. Dr. Max von Radinger war damals eine weitere Persönlichkeit, die in die Langhaarzucht eine gewisse Ordnung brachte. In dieser ersten Zeit der österreichischen Deutschlanghaarzucht lag das Zuchtgeschehen hauptsächlich im böhmisch-mährischen Raum und vereinzelt auch in Niederösterreich.

Der Ausbruch des ersten Weltkrieges, die folgenden vier Kriegsjahre und schließlich der Zerfall der Monarchie hatten dramatische Auswirkungen auf die Zucht der Jagdhunde und hier wiederum besonders auf die der Vorstehhunde. Sind doch plötzlich die feudalen und hervorragend gepflegten und geführten adeligen Jagdreviere in Böhmen, Mähren etc. über Nacht im Ausland gelegen und weitgehend zerstört gewesen. Die Hunde wurden nicht mehr gebraucht und nicht nur die Langhaarzucht drohte zusammenzubrechen.

In der Zwischenkriegszeit waren im Österreichischen Klub Langhaar Herr R. Fuchsberger als Obmann und der schon oben erwähnte Dr. von Radinger maßgeblich am Neuaufbau der Langhaarzucht beteiligt. Bereits in diesen Jahren hatte sich Herr Dir. K. Philip als Züchter einen Namen gemacht. Im Jahre 1937 wurde der Verein für Große und Kleine Münsterländer gegründet. Als Obmann fungierte Dir. K. Philip und es wurden alle drei deutschen langhaarigen Vorstehhunde in diesem Verein vereinigt. Im Jahre 1938 wurde Österreich schließlich an Deutschland angegliedert und es entstand die „Fachschaft langhaariger Vorstehhunde, Landesgruppe Ostmark“.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, im Jahre 1945, entstand der Österreichische Verein für langhaarige Vorstehhunde – DL, Große und Kleine Münsterländer – abermals. Obmann dieses Vereins war wiederum Dir. K. Philip, der den Klub dank seiner Autorität und seiner starken Persönlichkeit mit sehr viel Übersicht und Durchsetzungsvermögen geführt hat. Nach dem Unfalltod des Dir. Philip am 11.Oktober 1964 kam es innerhalb des Vereines für langhaarige Vorstehhunde zu scheinbar unüberbrückbaren Gegensätzen. Es musste befürchtet werden, dass der Deutschlanghaar in die Bedeutungslosigkeit absinkt. Im Dezember 1972 starb unerwartet Sepp Dettelbacher, die letzte große Stütze des Deutschlanghaar im Vorstand des Österreichischen Vereines für langhaarige Vorstehhunde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass sich etwas ändern muss. Betreiber dieser Veränderungswünsche waren der sehr bekannte und erfolgreiche oberösterreichische Züchter Josef Jungreithmayer, Ofö. Heinrich Gottwald und allen voran Ing. Hans Kern.

Im Frühjahr 1975 entschlossen sich 125 Langhaarbesitzer, darunter alle Züchter und viele Führer, einen eigenen Rassespezialverein zu gründen. Dank der tatkräftigen Unterstützung durch den damaligen Präsidenten des Österreichischen Kynologenverbandes Herrn Ing. Hiedl und der Generalsekretärin des Österreichischen Jagdgebrauchshunde Verbandes Frau Ilse Maria Kettner, war es schlussendlich am 30. August 1975 in Pöchlarn möglich, den Österreichischen Deutschlanghaarklub aus der Taufe zu heben. 75 anwesende Gründungsmitglieder sprachen sich einstimmig für die Schaffung des ÖDLK aus. Zum 1. Präsidenten wurde Ing. Hans Kern aus Wilhelmsburg gewählt. Er führte den ÖDLK bis zur Generalversammlung 1990 in Grafenegg. Er hat den ÖDLK zeitweilig in Personalunion mit seiner Familie relativ diktatorisch geführt. Er hat aber auch bereits bei der Gründung des ÖDLK versprochen für alles gerade zu stehen. Und er hat dieses Versprechen gehalten. Gerade in den Anfangsjahren kam es notgedrungen immer wieder zu finanziellen Engpässen, die Ing. Kern aus seiner eigenen Tasche wieder ausgeglichen hat. Nach seinem freiwilligen Rücktritt bei der Generalversammlung 1990 wurde Ing. Kern zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt, seine Stelle als Präsident übernahm Herr Ofö. Heinrich Gottwald aus Zeltweg, der seit der Gründung im Jahr 1975 Geschäftsführender Vizepräsident war.

 

Aufgaben und Ziele des ÖDLK:

Die bei der Gründung des ÖDLK im Jahre 1975 ausgearbeiteten Satzungen sehen unter anderem als Zweck des Klubs die Rein- und Leistungszucht des Deutschlanghaar Vorstehhundes durch die Auslese geeigneten Zuchtmaterials hinsichtlich Gebrauchs- und Zuchtwert vor. Ebenso seine Veredelung und Vervollkommnung hinsichtlich der vielseitigen jagdlichen Anlagen und die möglichste Verbreitung der Rasse in Jägerkreisen.

Daraus ergeben sich folgende Aufgaben für den ÖDLK:

  • Bekanntgabe der offiziellen Rassekennzeichen für den Deutschlanghaarigen Vorstehhund laut Standard der FCI;
  • Jährliche Durchführung der vom ÖJGV vorgesehenen Prüfungen und Beschickung von vom ÖKV genehmigten internationalen und nationalen Hundeausstellungen und klubeigenen Schauen.

Der ÖDLK veranstaltet jedes Jahr mindestens eine Anlagenprüfung, eine Feld- und Wasserprüfung und eine Vollgebrauchsprüfung. Bei Bedarf bzw. Interesse werden auch verschiedene Sonderprüfungen ausgerichtet. Eine Besonderheit ist die Internationale Vergleichs Vollgebrauchsprüfung für Deutschlanghaar. Diese Prüfung wurde 1969 ins Leben gerufen und sollte eine Vergleichsmöglichkeit zwischen den wichtigsten Ländern, in denen der Deutschlanghaar geführt wird, bieten. Die erste Internationale Vergleichs VGP wurde in Schlosshof in Niederösterreich abgehalten. Teilnahmeberechtigt sind jeweils 4 Hunde aus Deutschland, Tschechien und Österreich. Alle Hunde müssen die Zuchtvoraussetzungen in ihren Heimatländern erfüllen und bereits eine VGP erfolgreich absolviert haben. Diese Prüfung findet abwechselnd in einem der drei Länder statt, wobei immer nach der Prüfungsordnung des ausrichtenden Landes geprüft wird.

  • Heranbildung einer mit der Führung von Jagdhunden vertrauten Jägerschaft zur Förderung weidgerechten Jagens;
  • Erstattung von Vorschlägen für die Ernennung von Richteranwärtern und Richtern für Leistungsprüfungen und Formbewertung;
  • Veröffentlichung der Ergebnisse von Veranstaltungen;
  • Zuchtberatung und Vermittlung von Deckrüden;
  • Förderung des Gemeinsinnes unter den Züchtern und Besitzern Deutschlanghaariger Vorstehhunde im In- und Ausland.

 

Allgemeines:

Der Österreichische Deutschlanghaarklub hat zurzeit etwa 563 Mitglieder. Es werden jährlich zwischen 80 und 120 Welpen gewölft, ungefähr 60 % braun, 40 % Schimmel (hell-und dunkelschimmel.)
Es werden in Österreich und Deutschland nur Hunde zur Zucht zugelassen, die sowohl in Form als auch in Leistung klar definierte Vorgaben wie Formwertbeurteilungen und Leistungsprüfungen erfüllen.

In dem Bestreben, die Zucht, Führung und Verbreitung der in Deutschland beheimateten Jagdhunderasse Deutsch – Langhaar gemäß ihrer jagdlichen Zweckbestimmung in allen Ländern zu fördern wurde im September 2010 der Weltverband Deutschlanghaar e.V. gegründet.

Zweck des Weltverband ist Erhaltung des hohen Standards (FCI 117b) dieser Rasse, die Zucht- Ausbildungs-, und Haltungsbedingungen zu harmonisieren und in dem Bewusstsein, die durch den Fortfall der politischen Hemmnisse und die Wiedergewinnung der Freizügigkeit im Verkehr für eine konstruktive und produktive Zusammenarbeit zwischen den Deutsch – Langhaar Vereinigungen in der Welt zu nutzen und auszuweiten.

Die Welpen werden nur an Jäger abgegeben und unsere Hunde stehen in den unterschiedlichsten Revieren im täglichen Jagdeinsatz.